Zum Hauptinhalt springen

Pressekontakt

Christiane Stenzel / Kommunikation / Geschäftsstelle / Landwehrstraße 31 /  80336 München / Tel.: 089 / 5587983-20 / Fax: 089 / 5587983-29 / E-Mail: christiane.stenzel@prop-ev.de

Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen

Kundgebung und Trauerfeier am Marienplatz

Am 21. Juli 2023 findet am Münchner Marienplatz zum 26. Mal der alljährliche Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen statt. Angehörige, Vertreter*innen von Stadt und Suchthilfeträgern sowie interessierte Bürger*innen kommen ab 11.30 Uhr zusammen, um der 86 verstorbenen Drogengebraucher*innen in München in den vergangenen 12 Monaten zu gedenken.

Forderung nach Drug Checking und Konsumräumen
"Wir wollen den Verstorbenen mit unserem Gedenken einen Namen und ein Gesicht geben. Sie sind nicht vergessen," so Olaf Ostermann, Abteilungsleiter Angebote für Ältere und niedrigschwellige Hilfen bei Condrobs.  Die steigende Zahl an verstorbenen Drogengebraucher*innen in Bayern ist besorgniserregend. Klar ist: Viele dieser Tode wären zu verhindern gewesen. „Kein Mensch sollte an den Folgen seiner Erkrankung versterben müssen, wenn unser Hilfesystem dies verhindern könnte“, so Katrin Bahr, Geschäftsführende Vorständin von Condrobs. „Drug Checking und Drogenkonsumräume würden gemeinsam für besonders hohen Schutz der Konsument*innen sorgen!“

Bürgermeisterin spricht Unterstützung aus
„Die Erfahrungen aus den Drogenkonsumräumen in anderen Bundesländern zeigen eindrücklich, dass dort nicht nur Drogentodesfälle nach einer Überdosis durch schnelles Eingreifen in der Regel vermieden werden können“, so Bürgermeisterin Verena Dietl in ihrem Redebeitrag. “Durch Konsumräume komme es auch in den Einrichtungen seltener zu Notfällen, weil die Mitarbeitenden dort auf die Besucher*innen einwirken.

Dies führe dazu, „dass die Notaufnahmen der Krankenhäuser und die Rettungsdienste entlastet werden. Es ist wichtig, das breite Suchthilfespektrum Münchens kontinuierlich weiterzuentwickeln, beispielsweise mit der Einrichtung von Drogenkonsumräumen oder einem Angebot für Drug Checking.“

Substitutionsversorgung nicht gesichert
Um die Leben von Drogengebraucher*innen zu schützen, sind jedoch noch weitere Weichenstellungen dringend geboten: „Die Substitutionsversorgung auf dem Land bricht langsam, aber sicher zusammen. Viele Ärzt*innen finden keine Nachfolger*innen für diesen Bereich, wenn sie in den Ruhestand gehen.“ Dr. Mignon Drenckberg, Fachreferentin für Sucht-, Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe der Münchner Caritas, mahnt an: „Hier müssen die zuständigen Stellen, allen voran die Kassenärztliche Vereinigung, endlich tätig werden!“  Überhaupt, ergänzt Bernd Müller von der Münchner Aidshilfe, sei der Ausbau von Substitutionsplätzen wichtig, um das Überleben zu sichern. Er appelliert: "Es wird mehr therapeutische Angebote geben müssen, anstatt Delikte sinnlos zu bestrafen. Die Betroffenen bestrafen sich in den meisten Fällen ohnehin schon selbst."

30 Jahre niedrigschwellige Hilfen
Dass seit nunmehr drei Jahrzehnten die niedrigschwellige Suchthilfe in München wertvolle Arbeit im Bereich der Unterstützung und Betreuung von Menschen mit Suchterkrankungen leistet, betont Jörg Gerstenberg, Bereichsgeschäftsleitung Niedrigschwellige Hilfen/Hilfen in Haft von Prop e. V. "30 Jahre niedrigschwellige Suchthilfe in München stehen für 30 Jahre Empathie, Fürsorge und Hoffnung.“ Die vielen verstorbenen Drogengebraucher*innen sind jedoch ein Mahnmal dafür, die Arbeit weiter zu intensivieren und stetig voranzutreiben.

Herzlich laden wir ein zum

Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen
am Freitag, den 21. Juli 2023
von 11:30 - 13:30 Uhr
am Münchner Marienplatz

Schirmherrschaft: Oberbürgermeister Dieter Reiter

 

Programm:

11:30 Uhr Grußwort von Frau Bürgermeisterin Verena Dietl
Ansprachen der beteiligten Organisationen
Verlesung der Namen der Verstorbenen aus dem letzten Jahr
Mit einem Konsumraumpavillon wollen die Organisatoren auf die Risikominderung beim Konsum illegaler harter Drogen durch direkte Betreuung und stressreduzierten Konsum sowie Verbesserung des Safer-Use-Verhaltens durch direkte Konsumbeaufsichtigung, aufmerksam machen.
Musikalische Begleitung: Donnelly Connection

Der Termin ist für Fotografen und Bewegtbild gleichermaßen geeignet. Interviewpartner*innen stehen im Vorfeld und am Tag selbst zur Verfügung.

Beteiligte Träger / Einrichtungen:

Pressekontakt:
Christiane Stenzel, Kommunikation Prop e.V. christiane.stenzel@prop-ev.de 089 5587983-20

 

22.06.23: Prop e.V. startet digitale Suchtberatung über DigiSucht

Anonym, sicher & kostenlos

Prop e.V. – Verein für Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie erweitert sein Angebot um die digitale Suchtberatung über die virtuelle Beratungsplattform DigiSucht.
Suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie deren Angehörige können sich dort zu den Themen Drogen, Sucht, Substanzkonsum, Glücksspiel und Medienkonsum beraten lassen.

Die Beratung erfolgt anonym, sicher und kostenlos. Sie kann, je nach Wunsch, komplett digital oder hybrid stattfinden, per E-Mail oder in Text- und Video-Chats. Ergänzt wird das Angebot durch digitale Tools sowie interaktive Übungen. Auch ein Konsumtagebuch, ein Notfallkoffer zur Bewältigung von Rückfällen oder eine Motivationswaage sind Teil des Behandlungskonzeptes.

„Die digitale Beratung ist eine wichtige Erweiterung des Angebotes in der ambulanten Suchthilfe und bietet einen niedrigschwelligen Zugang, sowie einen geschützten und anonymen Rahmen für eine professionelle Suchtberatung. Sie kann auch ein erster Kontakt mit dem Suchthilfesystem sein, auf das eine Hybride Beratung oder Blended Counselling (Digital gestützte Beratung) folgt“, so Marco Stürmer, Geschäftsführer von Prop e.V.

Bei Prop e.V. führen professionelle Suchtberater_innen aus verschiedenen Einrichtungen die Beratung über DigiSucht durch.
Neben Prop e.V. nehmen in Bayern aktuell 20 Beratungsstellen an der Plattform teil.


Auszeichnungen

  • 2020: Bundesverdienstkreuz am Bande für den Vorstandsvorsitzenden Falko Krankenhagen
  • 2002: Prop erhält den Inge-Gabert-Preis des Oberbayerischen Bezirks der Arbeiterwohlfahrt
  • 1972: Prop bekommt die Theodor-Heuss-Medaille von Dr. Hildegard Hamm-Brücher verliehen.

Pressestimmen

  • „Eine große helfende Familie.“  Hallertauer Zeitung, 2012
  • „Aus Drogenarbeit nicht mehr wegzudenken.“  Hallertauer Zeitung, 2001
  • „Ein Schrittmacher für Bayern.“ Freisinger Tagblatt, 1998
  • „Mutiger Weg gegen die Sucht.“ Freisinger Tagblatt, 2001

Weitere Pressemitteilungen

Alle Meldungen

Prop Facts

Seit über 50 Jahren arbeitet Prop e.V. in den Schwerpunkten Harm Reduction, Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie - und deckt damit nahezu das gesamte Angebotsspektrum der Suchthilfe ab. Der Verein wurde 1970 in München von einer Elterninitiative und engagierten Bürger_innen gegründet. 

Mit rund 280 Beschäftigten bietet Prop e.V. heute in 22 Einrichtungen an 14 Standorten in Bayern ein umfassendes Angebot in den Bereichen Harm Reduction, Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie. Bei Prop steht der Mensch im Mittelpunkt. Ziel ist es, alle Hilfesuchenden individuell in die richtige Maßnahme zu begleiten.
Der Verein ist mit der Clearingstelle für die Kinder- und Jugendhilfe seit über 25 Jahren im Jugendhilfebereich tätig und unterstützt suchtgefährdete Jugendliche mit FreD (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten) sowie über innovativen Präventionsprojekten wie HaLT (Hart am LimiT - für riskant alkoholkonsumierende Jugendliche) und Power-Peers. In den Beratungsstellen finden Menschen in schwierigen Lebenssituationen kompetente Fachpersonen.

Auch Akuthilfe ist uns wichtig: Der Drogennotdienst L43 im Münchner Bahnhofsviertel ist ein niedrigschwelliges Angebot der Überlebenshilfe mit einer Notschlafstelle, einem Kontaktladen und einer 24-Stunden-Beratungsstelle. In unseren stationären Therapieeinrichtungen unterstützen multiprofessionelle Teams Drogen- und Alkoholabhängige kompetent und engagiert auf dem Weg in ein suchtfreies Leben. Nachsorge und Wiedereingliederung werden bei Prop großgeschrieben: Unsere Abv – Arbeitsberatung und -vermittlung hilft bei allen Schritten ins Berufsleben.

Mit unseren Einrichtungen leisten wir einen wesentlichen Beitrag für die Suchtkrankenhilfe in Bayern.